Dieser Artikel stellt nur einen kurzen Auszug aus dem E-Book “Einführung in das Qi Gong” dar (welches demnächst kostenfrei bzw. annähernd kostenfrei als E-Book bei Amazon veröffentlicht wird) und möchte Ihnen dabei helfen, künftig (fast) jede der unzähligen und möglichen Qi Gong-Übungen und -Übungssysteme, die Sie im Laufe der Zeit kennen lernen mögen, in seine richtige Kategorie einzuteilen – um so auch die entsprechenden Übungen ohne die Hilfe eines persönlichen Lehrers für sich und Ihr eigenes, persönliches Übungssystem verwenden zu können. Ganz egal um welche mögliche Übung eines jeglichen Qi Gong-Stiles es sich handelt – sämtliche Übungen des Qi Gong lassen sich immer in eine oder mehrere der folgenden 7 Kategorien einordnen und unterscheiden:
Dies sind Methoden, welche den generellen Strom oder das grundsätzliche Niveau der Lebenskraft des Übenden dauerhaft (zumindest bei gewissenhaftem und regelmäßigem Üben) erhöhen sollen. Chinesische Qi Gong-Techniken, wie auch das indische Pranayama oder das Ausbildungssystem der Hermetik nutzen hierzu allesamt und ganz überwiegend Atemübungen, als eine effektive Quelle, um sehr schnell eine sehr große Menge an Lebenskraft in den Organismus aufzunehmen.
Der Grundgedanke der Reinigung ist in allen, und zwar wirklich in allen Kulturen, Überlieferungen, Traditionen und Religionen lebendig und ganz essentiell. Dabei kann aber zwischen verschiedenen Arten der Reinigung unterschieden werden:
• der seelischen (also die Reinigung bzw. Beseitigung von niederen oder unerwünschten Charaktereigenschaften im Zuge einer Charakterveredelung)
• und der energetischen Reinigung, also der Reinigung der Energieleitbahnen von Blockaden und Engpässen.
Da aber die drei Ebenen des Menschen eine Einheit und ein sich in jeder Richtung reflektorisches System darstellen, spiegelt sich der Zustand einer Ebene auf jeweils den anderen wider. So erzeugen ungünstige, negative Emotionen ebenso Blockaden im Energiesystem, wie sich wiederum durch eine seelische Reinigung auch der Körper im Laufe eines längeren Zeitraumes einer inneren Reinigung unterzieht – oder durch eine Reinigung des Körpers können sogar in den Energieleitbahnen (Meridiane) oder sogar auf der seelischen Ebene des Menschen Reinigungswirkungen erzeugt werden kann.
Aber der Reihe nach: Körperliche Symptome nehmen ihren Beginn stets auf geistigen oder emotionalen Ebene. Über die energetische Ebene (als Mittler zwischen den feinstofflichen Ebenen und der materiellen Ebene bzw. Matrize des physischen Körpers) übertragen sich diese schließlich auf den materiellen Leib.
Eine jeder Gedanke und eine jede Emotion, wie auch jede seelische (Charakter-)Eigenschaft, die ja nichts anderes als eine geistig-seelische Gewohnheit darstellt, besitzt –und zwar nach sämtlichen dieser Überlieferungen und Lehren – ihr jeweiliges energetisches Äquivalent, ihre eigene elektromagnetische Strahlung oder Schwingung, ihre bestimmte Energiequalität, welche sie schließlich auch im energetischen Körper bildet. Disharmonische Gedanken und Eigenschaften können auf diese Weise den Energiefluss in den Leitbahnen und im Organismus generell stören und sich sogar zu körperlichen Symptomen verdichten. Und umgekehrt: Wird zuerst das energetische System gereinigt, dann lösen sich auch unerwünschte seelische Charaktereigenschaften, negative Gedanken, Gewohnheiten, seelische Hemmungen und Störungen, Süchte, aber auch körperliche Krankheiten usw. leichter auf – da die ihnen entsprechenden Energiequalitäten aus dem energetischen Körper entfernt werden und nicht mehr als weiterer Nährboden einer permanenten inneren Re-Influenzierung oder Wiederansteckung dienen können. Nur dass dieser Prozess im Falle einer Behandlung des materiellen Körpers noch einmal weitaus länger dauern kann. Stets aber ist es, um ein passendes Sinnbild zu benutzen, als würde man in einem Raum mit abgestandener Luft ein Fenster öffnen und endlich frische Luft zirkulieren lassen –oder wie ein See, der über einen gut funktionierenden Ab- und Zufluss verfügt, über welchen sich das Wasser des Sees dadurch permanent austauschen und wieder reinigen kann.
Eine Reinigung des Energiekörpers bzw. der Leitbahnen über die energetischen Übungen setzt also in Bezug auf beide Reiche, der körperlichen wie auch der psychischen Ebene des Menschen jeweils an der Wurzel an. Es ist noch viel wichtiger, den Menschen auf seiner energetischen Ebene zu reinigen, als nur einer lediglich körperlichen Hygiene zu folgen.
Allerdings wird in den praktischen Kapiteln der Bände des Universal-Systems (“Kompendium der universalen Lebenskraft”) noch beschrieben, wie sogar eine körperliche Reinigung zu einer energetischen, seelischen und geistigen Reinigung führen kann! Denn dort ist ebenso über die geheime (weil tatsächlich kaum jemanden bekannte) Kraft des Wassers zu lesen, besitzt Wasser doch durch seine Aufnahmefähigkeit bzw. Akkumulationsfähigkeit auch die Kraft, Magnetismus und damit ebenso dessen Informationsgehalt, also “negative Energie” aufzunehmen und ableiten zu helfen. Auch dies ist ein Aspekt, welcher von sämtlichen Weisheits- und Mysterien-Traditionen wie auch von allen Religionen dieser Welt entweder intuitiv oder, im Falle der Hermetik, ganz bewusst, also in voller Kenntnis der zugrundeliegenden energetischen Zusammenhänge genutzt wird. Dies ist die wahre Wurzel und der Hintergrund aller körperlichen Reinigungsrituale in allen Religionen und Kulten dieser Welt. In den entsprechenden Kapiteln über das Wasser, in den erwähnten Buchreihen, erfahren Sie die eigentlich wirksame “energetische Mechanik “dahinter, frei von jedem Ballast einer bestimmten Religion oder Philosophie.
Letzten Endes greifen alle Ebenen des Menschen ineinander über – jede von ihnen beeinflusst die jeweils andere! Negative Eigenschaften (negative, unausgewogene Gedanken und Emotionen) wirken wie gesagt als Auslöser von energetischen Blockaden, welche die Funktionsweise und Effizienz des energetischen Systems empfindlich stören können und die sich wiederum und letztendlich als eine Erkrankung im Sinne einer Harmoniestörung des Organismus manifestieren können.
Eine jede auch nur mögliche seelische oder geistige Eigenschaft im Menschen besitzt ihren individuellen energetischen Abdruck und Ausdruck in Form einer ganz bestimmten Strahlungsschwingung oder Energiequalität. Diese ist zumeist elektromagnetisch, also zusammengesetzt aus den beiden Energiegrundpolaritäten Yin und Yang bzw. dem elektrischen und magnetischen Prinzip.
Und jene Eigenschaften eben, welche seit alters her als disharmonische oder eben plump als „böse“ Eigenschaftenbezeichnet werden, weisen dabei eine disharmonische Energiequalität auf, also eine Unausgewogenheit der beiden Grundpolaritäten (Yin/Yang bzw. elektrisch/magnetisch) zueinander. Und umgekehrt weisen harmonische oder „gute“ Eigenschaften eine dementsprechende Harmonie beider Polaritäten zueinander auf, weswegen sie nicht krankmachend sondern gesundheitsfördernd wirken. Gesundheit und die Harmonie der beiden Pole sind überall in der Natur miteinander gleichzusetzen!
Und so wirkt eben auch ein bestimmter Gedanke oder ein bestimmtes Gefühl bzw. eine Eigenschaft (also eine Denk- oder Fühl-Gewohnheit in uns) jeweils auf unser Energiesystem und den Zustand unserer Leitbahnen. All diese Dinge greifen also immer ineinander über, in jeweils beide Richtungen, und heutzutage sind wir erst am Beginn zu einem tieferen Verständnis hierfür…
Letzten Endes geht es bei all diesem um die ganz konkrete Reinigung des Meridiansystems, also der Energieleitbahnen von Blockaden. Immerhin weisen sowohl das Qi Gong wie auch das Yoga (und auch andere Wege, wie etwa das tibetische Tsa Lung) dieser eine sehr große Wichtigkeit zu. Und so finden Sie auch die Techniken in Bezug auf das Training der Lebenskraft all dieser Lehren im „Universal-System“ wieder (siehe die Buchreihe “Kompendium der universalen Lebenskraft“).
- Durch Charakterveredelung ( = Harmonisierung der Charaktereigenschaften, Tugenden)
- Über die energetisch anziehende bzw. akkumulierende Wirkung des (kalten) Wassers
- Über Atem-Techniken des Pranayama
- Über Techniken der hermetischen Lebenskraftatmung (Ersetzung von Strahlungsqualitäten). Hierbei werden, im Zuge der Lebenskraftatmung, die unerwünschten Energien oder Eigenschaften im Zuge der Ausatmungsphase aus dem Körper ausgeschieden, während der Einatmungsphase wiederum entsprechend gewünschte und dem Unerwünschten direkt gegensätzliche Qualitäten zugeführt (mehr dazu siehe „Kompendium der universalen Lebenskraft – Band 2“).
Beim normalen Krafttraining unterscheidet man zwischen zwei grundsätzlichen Trainingsarten: entweder einem isotonischen Training oder isometrischen Übungen. Die meisten Übungen zur körperlichen Kraftsteigerung bedienen sich heutzutage den isotonischen Übungen, das sind Übungen bei welchen ein Trainingsgewicht in mehrfachen Wiederholungen gestemmt wird und die man heute zumeist vorfindet, wenn man ein Fitness-Center besucht. Der Muskel wird dabei zyklisch belastet und nach jeder Anspannung wieder kurzzeitig entlastet.
Die isometrische Trainingsmethode wiederum besteht darin, dass der zu trainierende Muskel eigentlich kaum oder gar nicht bewegt, sondern nur eine längere Zeit lang untergrößerer Spannung gehalten wird. Eine isometrische Spannung findet beispielsweise beim Halten (nicht beim Heben) eines Gewichtes statt, z.B. wenn man mit ausgestrecktem Arm einen Bierkrug hält. Dabei verkürzt sich der betreffende Muskel nicht, wie er es beim Heben tun würde, sondern er ändert lediglich seine Spannung.
In Asien basieren die meisten Methoden zur körperlichen Kraftsteigerung eher auf diesem isometrischen Prinzip, z.B. die Trainingsmethoden der Shaolin. Beim energetischen Training durch die Standübungen(auch wenn hierbei keinesfalls körperliche Kraft oder Anstrengung aufgewendet werden soll) passiert im Grunde Ähnliches: Statt der Muskeln wird das energetische System des Menschen einer erhöhten und gleich bleibenden Aktivität bzw. Spannung ausgesetzt. Dadurch werden die Fähigkeit, Qi aus der Umgebung aufzunehmen, und das Meridiansystem entsprechend trainiert – die Zirkulation des Qi im Körper und in den Leitbahnen wird intensiviert, was wiederum und unter anderen ebenfalls die Leitbahnen reinigen hilft.
Und eben dies geschieht vor allem über die Standübungen: Charakteristisch für diese Art von Übungen ist die gleich bleibende Position, die über einen längeren Zeitraum unverändert eingenommen wird – und die auf ganz bestimmten wichtigen Grundlagen beruht: Der Körper sollte nach bestimmten Prinzipien ausgerichtet sein, damit ein solch verstärkter Energiefluss entsprechend effizient fließen kann. Darüber hinaus erfüllen sie in den Kampfkünsten auch den Zweck, sich “die Energie der Erde zu leihen” bzw. Kraftableitlinien zu etablieren, über welche immer mehr einwirkende Kraft in den Erdboden abgeleitet bzw. von dort auf den Gegner übertragen werden kann.
Das Physische spiegelt stets das Feinstoffliche, und umgekehrt – und genau so, wie sich auch in unserem physischen Organismus Schadstoffe, „Schlacken“ und überhaupt verbrauchte Materialien ansammeln und schließlich ausgeschieden werden müssen, um den Organismus gesund und rein zu halten, und ihn zu entgiften, so geschieht dies analog ebenso auf den feinstofflichen, energetischen Ebenen des Organismus. Wie im grobstofflichen Körper sammeln sich auch im Energiesystem des Menschen permanent „ verbrauchtes“ Material, d.h. Biomagnetisches Od (das ist die vom Körper bereits aufgenommene Lebenskraft, die bereits mit unseren Eigenschaften influenziert wurde) mit unter Umständen ungünstigem Wirkungsgehalt oder entsprechender, disharmonischer Information. Dies ist ein natürlicher biologischer Vorgang, der umso mehr an Intensität gewinnt, je mehr wir mit bestimmten Krankheiten, einem unzuträglichen Lebensstil, schadhaften Umwelteinflüssen, einer ungesunden Ernährung, physischen Giften wie Nikotin, Alkohol usw. oder auch negativen Gemütshaltungen zu tun haben.
Sogenanntes „verbrauchtes Qi“, sehr vereinfacht einmal so genannt, stellt auf der energetischen Ebene ein Abfallprodukt dar, wie es analog dazu auf der körperlichen Ebene die Ausscheidungen sind. Wie auf der körperlichen Ebene möchten wir auch auf der energetischen Ebene bestrebt sein, die Ausscheidungsvorgänge unseres Organismus zu unterstützen und zu optimieren. Mit Hilfe der energieausleitenden Übungen wird (und das ist sehr wichtig)dieses verbrauchte, schadhafte Qi aus dem Organismus ausgeleitet – was im Grunde eine energetische Entgiftung darstellt, vor allem aber auch eine Linderung der entsprechenden, analogen körperlichen, seelischen und geistigen Eigenschaften mit sich bringen kann.
Je mehr frische Lebenskraft in den Organismus strömt, desto leichter und effektiver kann wiederum diese energetische Ausscheidung geschehen. Die hierfür wichtige Quantität, also reine Menge an Energie wird vor allem durch die Lebenskraftatmung aufgebaut. Unterstützend wirken schließlich auch die energieausleitenden Übungen. Beispiele hierfür sind die Lebenskraftatmung (Ausatmung der unerwünschten Eigenschaften), das Baduan Jin oder das Zhineng Gong uva. Im Universal-System nutzen wir hierfür überwiegend nur zwei hauptsächliche Komponenten, nämlich zum Einen einfach nur den möglichst hohen Zustrom an frischer Lebenskraft, wie auch die Nutzung der Ausatmungsphase – und beides über die Methodik der Lebenskraftatmung. Unterstützt wird der gesamte Prozess maßgeblich von einer richtigen und klugen Verwendung der Wirkungskraft des Wassers, sowie einer möglichen Dynamisierung bzw. Intensivierung des Stromes der Lebenskraft durch die isometrischen Übungen der Standpositionen des Qi Gong. Wieder einmal wird hierbei eben ersichtlich, wie alles miteinander zusammen wirkt und das eine das jeweils andere unterstützt!
Wichtig ist aber vor allem der erhöhte, ausreichend regelmäßige Zustrom frischer Lebenskraft: Wenn nur wenig Wasser fließt, wenn nur ein dünnes Rinnsal träufelt, dann büßt auch das beste Kanalisationssystem den größten Teil seiner Effizienz ein. Dann fehlt einfach der „durchpustende Druck“.
- über die Atmung sowie über die Poren der Haut.
- über die Yongquan-Zentren der Füße
- über die Laogong-Zentren der Hände
- über die einzelnen Finger
- uva. Grundsätzlich ist eine Ausleitung von Qi bzw. in diesem Falle Biomagnetischem Od auf sehr vielen unterschiedlichen Arten möglich. Die einfachste besteht jedoch in einer Ausleitung über den Atem (Lebenskraftatmung) oder z.B. die Hände bzw. Finger (z.B. während des Ba Duan Jin, den „Die 8 Brokat-Übungen“).
Energieausleitende Übungen nutzen zumeist folgende Prinzipien:
Über eine verstärkte Energiezirkulation über die Hände und die Finger: Hierzu zählen die Fingerübungen, aber auch generell die Standposition “Pferd” – sie alle fördern eine solche Energiezirkulation.
Und es gibt eine weitere Technik, die den Austausch der Energie über die Hände und Finger fördert: Durch eine Beugung der Hände nach oben in Richtung der Außenseite der Unterarme, wird die Energiezirkulation in den Yin-Meridianen an der Unterarminnenseite stimuliert, wodurch verstärkt Qi über die Hände bzw. besonders auch den Laogong-Zentren der Hände abgegeben wird.
Die Yin-Meridiane beginnen am Fuß, verlaufen entlang der Innenseite des Beines über den Torso zur Brust, schließlich über die Vorderseite der Schulter über die Ellenbeugen zu den Handinnenseiten und zu den Fingerkuppen (wo sie die Energie an die Yang-Meridiane übergeben). Auf diese Weise werden also über die Hände und Finger die Organkreisläufe (Lunge, Dickdarm, Herz, Dünndarm, Blase, Niere und der Perikard-Meridian) verstärkt gereinigt.
Über einen erhöhten Druck des Yongquan-Punktes auf den Untergrund: Ein natürlicher biologischer Mechanismus sorgt dafür, dass wir bei jedem Schritt bzw. pressen desYongquan-Punktes an den Fußsohlen auf den Untergrund auch vermehrt Energie abgeben und wiederum vom Untergrund aufnehmen. Diesem Mechanismus bedient sich ganz besonders auch das Tai Chi Chuan, indem man sich so mit der “Erde” verbindet und “ihre Kraft leiht”. In vielen energieausleitenden Übungen finden wir deshalb auch eine Betonung dieses Mechanismus.
Besonders auch beim Baduan Jin, das ein effektives Kompendium an energieausleitenden und die Organkreisläufe stimulierenden Übungen darstellt, sollte sich der Praktizierende stets, neben der Funktion der Hände in den jeweiligen Übungen, auch der Yongquan-Punkte bewusst sein und ihren Druck auf den Untergrund auch während der einzelnen Bewegungen nutzen.
Atemmethoden können wie gesagt den Austausch der Energie mit der Umgebung bzw. das Ausstoßen verbrauchter und die Aufnahme frischer Energie unterstützen helfen. Ein Austausch durch die Poren des Körpers wiederum (s. “Die Gesundheitsaura”) wird gefördert und intensiviert, je mehr sich das eigene Energieniveau, die eigene Strahlkraft des Organismus, die Vitalität erhöhen – was wir besonders durch die Zhang Zhuang-Übungen anstreben wollen.
Eine andere Gruppe von Qi Gong-Übungen bedient sich dagegen bestimmter Bewegungen und Übungen, deren Zweck es ist, die Muskeln, Sehnen (die Verbindungen zwischen Muskeln und den Knochen) und die Bänder (die Verbindungen der Gelenke) zu lockern und zu dehnen.
Dies ist nach den chinesischen Überlieferungen wesentlich, um den Energiefluss und die Zirkulationsfähigkeit des Chi zu verbessern. Zum anderen werden durch die Dehnbewegungen auch wichtige Meridiane gedehnt und damit stimuliert bzw. gereinigt und von Blockaden befreit, der Fluss der Lebensenergie in ihnen verbessert.
Diese Art von Übungen dient weniger der Erhöhung des Gesamtenergieniveaus, als viel mehr der verbesserten Energiezirkulation. Hierzu kann, muss man aber ganz sicher nicht traditionelle Systeme wie etwa Hatha-Yoga-Formen oder Qi Gong-Formen zu Hilfe nehmen. Es reicht bereits ganz einfaches, gutes, altes Stretching! Allerdings sollte man hierbei darauf achten, dass man vorzugsweise solche Übungen in sein Trainingsprogramm mit aufnimmt, welche die entsprechenden Meridiane bzw. Körperstellen der gewünschten Meridiane entsprechend behandeln. Eine Auswahl an sehr einfach aber guten und effizienten Übungen findet der interessierte Leser in den Bänden der Reihe „Kompendium der universalen Lebenskraft“.
In diese Gruppe lassen sich alle Übungen einreihen, die durch bestimmte Bewegungen, vor allem aber mittels der Hände, stimulierend auf das Meridiansystem oder auf bestimmte Energiezentren oder Bereiche des Körpers einwirken und damit die Energiezirkulation in bestimmten Regionen verbessern sollen. Besonders die Hände entfalten, namentlich bei bestimmten Bewegungen oder in speziellen Positionen, ein starkes feinstoffliches Kraftfeld um sich. Solche Übungen nutzen diese Wirkung, um bestimmte Zentren oder Akupunkte zu bestrahlen oder mit streichenden Bewegungen Meridianbahnen zu stimulieren.
Das Bestreichen von Meridianbahnen durch die Hände, auch wenn die Hände dabei in einigem Abstand zum Körper gehalten werden, hat einen stimulierenden Effekt auf die Meridiane und den Energiefluss an dieser Stelle.
Im Gegensatz zu den Übungen der ersten Gruppe wirken diese Übungen meist eher regional und zielgerichtet, d.h. ganz bestimmte Meridianbahnen oder Meridiankreisläufe sollen zu bestimmten Zwecken stimuliert werden. Deshalb sollten Übungssysteme dieser Gruppe nicht ohne weiteres mit den Übungen anderer Gruppen vermischt werden bzw. sollte vorher ein guter Lehrer befragt werden (das gilt nicht für alle bisher besprochenen Methoden – diese sind in der Tat „universal“, d.h. können immer und jederzeit ohne Bedenken auch zusammen mit anderen Trainingsformen der Lebenskraft ausgeführt werden).
Grob gefasst lassen sich in diese vorliegende Gruppe auch jene Übungen einteilen, in welchen die Hände mittels entsprechender Bewegungen durch die verschiedenen Polaritätsfelder des Körpers starkelektromagnetisch polarisiert bzw. aufgeladen werden [siehe “Die elektromagnetischen Polaritäten des Körpers”]. Manche gesundheitsfördernden Übungen bedienen sich scheinbar dieses Prinzips.
Was beansprucht wird, das möchte seine Leistung und Widerstandsfähigkeit weiter erhöhen – alles in unserem Organismus folgt dieser Maxime, jeder Muskel, jedes Organ, jede einzelne Zelle. Damit dies geschehen kann wird, im Falle einer Beanspruchung, vermehrt Lebenskraft in die beanspruchten Bereiche geschickt. So werden in der traditionellen chinesischen Medizin Symptome wie Entzündungen, Fieber, Schwellungen etc. oft als eine Stauung des Qi bzw. Yang betrachtet, unter anderem eben typische Abwehrsymptome. In gesundem Maße läßt sich dieser Mechanismus aber dazu nutzen, indem wir mittels des Prinzips der maßvollen Abhärtung Schritt für Schritt unsere Widerstandsfähigkeit erhöhen.
Eine ganze Kategorie des Qi Gong, also des Lebenskraft-Trainings widmet sich dieser Methode – nämlich das sogenannte „Iron Shirt“-Qi Gong. Unter diese Kategorie fallen nicht nur die Kreislaufanregenden Kaltduschen des Sebastian Kneipp oder die Hornhautbildung beim Barfußgehen über Stock und Stein, sondern, auf noch höheren und extremeren Stufen, die bekannten Übungen der Shaolin. Sicherlich kennen Sie diese Demonstrationen und wissen daher, bis auf welche Spitzen sich dieses System treiben läßt.
Die Grundlage dieser Qi Gong-Kategorie ist eine Kenntnis des Wie-Qi-Schutzmantels des Körpers, den wir im Westen allgemein als „Aura“ bezeichnen. Diese Aura bzw. das elektromagnetische Strahlungsfeld des Körpers existiert auf Ebenen des Menschen (Körper, Seele, Geist) und dabei ebenso in allen Dichtegraden. Auf der körperlichen Ebene und der bioenergetischen Ebene, d.h. an der Schnittstelle zwischen Materie und feineren Ebenen dient das Abstrahlungsfeld des Körpers auch zur Abwehr von schadhaften Umwelteinflüssen, widrigen klimatischen Bedingungen uva.
Es ist namentlich dieser Wie-Qi-Schutzmantel, welcher durch die Praktiken der Abhärtung oder auch des „Iron-Shirt“-Qi Gong gestärkt und intensiviert wird.
Da dieser Strahlungsmantel aber vor allem vom überschüssigen Qi des Organismus gebildet wird (d.h. jener Menge an Lebenskraft, welcher nach der Versorgung der Organtätigkeiten, der Verdauung etc. noch übrig bleibt), erhöht auch bereits eine vermehrte Zufuhr an Lebenskraft – vorzugsweise über die Lebenskraftatmung – immer auch die Strahlungsstärke und Abwehrkraft dieses Mantels.