Was ist wahres Qi Gong?

„Qi” (ähnlich wie „tchi” ausgesrochen) steht in der chinesischen Kultur, Philosophie und Medizin für die Lebenskraft oder Lebensenergie. In der chinesischen Sprache hat es die Bedeutung von Atem, Energie oder Fluidum, während der Begriff „Gong” einerseits „Arbeit”, aber auch eine „Fähigkeit” oder das „Können” bezeichnet. Qi Gong bzw. Qigong bezeichnet deshalb die gezielte Tätigkeit, die eigene Lebenskraft auszubilden und zu trainieren, oder das Können und die Fähigkeit diese Lebensenergie einzusetzen, auszubilden und zu steigern.

Das Konzept einer solchen Lebenskraft findet sich jedoch nicht nur in der chin. Überlieferung, sondern in nahezu sämtlichen Kulturen und seit den ältesten Zeiten wieder, wie die folgenden Tabellen verdeutlichen:

Die Lebenskraft: Vielleicht die ursprünglichste Weltreligion

Die Pfade der Lebenskraft: Pranayama Yoga - Hermetik - Qi Gong

Obgleich ursprünglich alle Kulturen dieser Welt eine Überlieferung über die Existenz einer solchen universellen Lebenskraft, sowie der möglichen Wege und Methoden darüber, wie man mit der universellen Lebenskraft wirken kann, besaßen, so sind doch bis heute die Überlieferungen der chinesischen Kultur am dominantesten. Nur wenig andere Kulturen haben die Lebenskraft derart gründlich und über viele Generationen hinweg erforscht, wie Chinas Traditionen des Daoismus, der Kampfkünste und der traditionellen chinesischen Medizin. Aber auch die buddhistischen Traditionen Asiens, oder die Yoga-Wege Indiens, ja sogar der Westen besitzen solche traditionellen Überlieferungen.

Die Aufgabe der Buchreihen “Professionelles Qi Gong” und “Das Kompendium der universalen Lebenskraft” bestehen vor allem darin, den gemeinsamen roten Faden all dieser Traditionen und Überlieferungen offen zu legen und damit die wahre Synthese all dieser Wege zu einem wahren, universalen Weg des Trainings der Lebenskraft wieder zu ermöglichen. Erst und gerade durch die Verbindung all dieser Wege (die vor Urzeiten sehr wahrscheinlich ohnehin eins waren) werden die wichtigen und eigentlichen, tatsächlich universalen Gesetzmäßigkeiten der Lebenskraft und somit die Grundlagen für ein bestmögliches Training vollkommen klar. Es zeigt sich, dass alle Traditionen und Kulturen jeweils dasselbe bezeichnen, das Gleiche ausdrücken und im Kern die jeweils gleichen Methoden und Prinzipien zur Ausbildung und Anwendung dieser Lebensenergie bezeichneten.

Wenn wir diese wichtigen und von allen Kulturen gleichermaßen beschriebenen Gesetzmäßigkeiten und Grundlagen kennen – dann kennen wir auch den effektivsten Weg, die Lebenskraft auszubilden. Ohne unnötige kulturelle Schnörksel oder kulturspezifischen Dogmen, welche sich erst im Laufe vieler Jahrhunderte wie eine Staubschicht über den eigenen Überlieferungskern gelegt hatten.

Die Übungen des Qi-Gong, wie sie heute in China praktiziert werden, wurden über Jahrtausende hinweg in den Klöstern Asiens gepflegt. In einer vollkommenen Ausbildung und Beherrschung der Lebenskraft drückt sich zugleich die Harmonie & das Einssein mit der Natur und dem Universum aus.

Auch wenn sich Techniken und Methoden, wie man diese feinstoffliche, mysteriöse Energie der Natur nutzen kann, in den verschiedensten Kulturen, Traditionen und Überlieferungen wiederfindet, wie etwa jenen der Indianern Nord-Amerikas oder den eingeborenen Völkern des pazifischen Raumes oder Südamerikas, über die Schamanen der sibirischen Steppen, den europäischen oder afrikanischen eiszeitlichen Jägern, der Antike und sogar bis zurück zu den präpharaonischen Epochen Ägyptens. In keiner anderen Kultur jedoch ging dieses Wissen wohl so stark in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung ein wie dies in China der Fall war. Auch hier blieben entsprechende Techniken und Methoden zunächst über Jahrtausende hindurch geheim, bis das Siegel der Verschwiegenheit in der ersten Hälfte des 20.Jahrhundert zugunsten der in den Kriegen notleidenden Menschen gebrochen wurde.

Eine ähnliche Entwicklung geschah übrigens in Europa: Auch der Westen besitzt eine uralte, magische Tradition der Arbeit mit der Lebenskraft – in Form der Hermetik, deren Ursprünge eben bis in den ältesten Epochen Ägyptens zurück reichen – und wahrscheinlich noch weiter. Auch dieses Wissen unterlag Jahrtausende der strikten Geheimhaltung – bis es schließlich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder nahezu vollständig der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Aufnahme der elektromagnetischen Ausstrahlung einer Hand, mittels des Kirlian-Photographieverfahrens. Anhand der Beschaffenheit der Ausstrahlung lassen sich Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen.
Kirlian-Aufnahme: Links ein Pilz aus organischem Anbau, rechts aus kommerzieller Züchtung.

Atem und Bewegungsformen

Es überrascht nicht, dass auch die Grundlagen der hermetischen Techniken zur Ausbildung Anwendung der Lebenskraft dieselben sind, wie im chinesischen Qi Gong und im indischen Yoga: Alle drei Wege besitzen als absolute Grundlage die Ausbildung des Atems, bzw. Techniken und Methoden, Qi/Prana/Lebenskraft vor allem über den Atem in nahezu unbegrenzter Menge aufzunehmen und beliebig zu steigern und zu akkumulieren. Dass die Atemtechniken die wichtigste Technik auch des chin. Qi Gong darstellt, ist ebenfalls im Westen nur eher wenigen bekannt. Es dominieren zumeist, wie beim westlichen Bild über das Yoga,  die Bewegungsübungen bzw.  Standpositionen. Aber – und eben das wird durch die obige Tabelle ganz klar ersichtlich – wurde in nahezu allen Völkern die Lebenskraft vornehmlich und primär der Luft bzw. dem Atem assoziiert.

Ob nun Atemtechniken, wie das Pranayama des Yoga (welches im klassischen Yoga übrigens eine weitaus höhere Wichtigkeit besitzt, als die Körperstellungen des Yoga, die sog. Asana), oder eben solche körperlichen Stand- oder Bewegungstechniken – sämtliche der klassischen Qi Gong-Stile Chinas, welche sich bis heute entwickelt haben, lassen sich im Grunde nur wenigen und einfach zu bestimmenden Kategorien zuordnen. Kennt man diese, so kann man jeden Qi Gong-Stil richtig klassifizieren. Eine Übersicht über diese grundlegenden Kategorien finden Sie hier.

Gleich welchen Stiles aber: Das chinesische Qi-Gong lehrt, ebenso wie jene anderen Wege, Jahrtausende alte Methoden und Möglichkeiten, wie wir die Lebenskraft in immer stärkerem Maße aufnehmen und damit unsere eigene Gesundheit fördern bzw. Krankheiten heilen und diese Energie später ggf. auch zu Heilzwecken an andere Menschen weitergeben können.

Der Kraftstrom zwischen Himmel & Erde

Das chinesische Qi-Gong soll hierbei vor allem den Kraftstrom zwischen Himmel und Erde im Menschen immer stärker ausbilden und stellt, besonders in seinen Bezügen zu den Kampfkünsten, auch eine Methodik dar, wie man das unsichtbare energetische Kraftfeld nutzt – sei es zu Heilzwecken oder eben für die “inneren” Kampfkünste (z.B. das Tai Chi Chuan). Korrektes Qi-Gong-Training, nach den traditionellen Grundlagen richtig ausgeführt, entwickelt und trainiert das Meridiansystem, das innere Energieleitsystem des Menschen, so dass jener natürliche Kraft- oder Energiestrom zwischen Himmel und Erde immer stärker durch uns hindurch fließen kann. Durch eine Anwendung dieser oft unbekannten Grundlagen, wie sie in den hier vorliegenden Buchreihen erstmals kompakt zusammen gefasst sind, lernt man, diesen Kraftstrom zwischen Himmel und Erde zu etablieren und immer mehr zu intensivieren.

 

Was Qi-Gong IST:

 Qi-Gong ist das feinstoffliche, energetische Äquivalent zum körperlichen Bodybuilding – es trainiert und entwickelt das innere Energiesystem des Menschen.

 Richtiges Qi-Gong wirkt, indem es die eigene Lebensenergie erhöht und das eigene Energieniveau immer mehr hebt.

 Richtiges Qi-Gong führt damit im Laufe der Zeit und je nach Schwere der Erkrankung tendenziell zu einer vollständigen Gesundheit. Selbst chronische Erkrankungen verabschieden sich nach und nach. Ein nach den authentischen Grundlagen geübtes Qi-Gong festigt den eigenen gesundheitlichen Zustand immer mehr.

 Nach einigen Jahren der korrekten Praxis nach den richtigen Grundlagen, sind Sie in der Lage, mit Ihrer Lebensenergie auch andere Menschen zu heilen. Je nach eigenem Einsatz lassen sich somit auch phänomenale Heilkräfte entwickeln. Heiler mit solch ausgebildeten Kräften erkennt man immer auch daran, dass von ihren Händen ein von Jedem deutlich spürbarer Strom von Qi (Lebensenergie) ausgeht.

 Neben dem Heilen anderer lassen sich die Kräfte der hohen Stufen des Qi-Gong auch in den Kampfkünsten erfolgreich anwenden.

 Wenn man die richtigen und wahren Grundlagen kennt und begriffen hat, läßt sich das Qi-Gong auch ohne einen persönlichen Lehrer erfolgreich erlernen.

 Ein jahrelang und gemäß den korrekten Grundlagen praktiziertes Qi-Gong muss zur Ausbildung starker Heilkräfte und energetischer Phänomene überhaupt führen. Andernfalls wurde nach falschen Grundlagen geübt.

 

Was Qi-Gong NICHT ist:

Eine bloße Wellness-Entspannungsübung bzw. eine bloße Anti-Stress-Meditation, etwa so, wie heute leider viele das Yoga betrachten und üben, da auch hier die wahren Grundlagen immer mehr seltener gelehrt und angewendet werden.

 Eine bloße meditative Vorstellungsübung. Die Lebensenergie beginnt nicht zu strömen, indem man sich dies nur wünscht oder vorstellt, sondern indem man die richtigen Dinge tut – indem man die richtige Haltung und Ausrichtung des Körpers lernt, und die natürliche biologische Mechanik zu begreifen und zu nutzen lernt, die die Energie schließlich vermehrt zirkulieren und akkumulieren läßt. Hier muss man genau wissen, worauf es ankommt, und diese Mechanik wird schließlich Tag für Tag trainiert. Dabei wird das Meridiansystem ausgebildet, so dass der Organismus immer mehr Energie aufnehmen und speichern kann.

 Ein sinnvoller Anlass, traditionelle chinesische Kleidung zu tragen. Ein Chinese der Skat spielt, muss auch keine bayerische Lederhose tragen.