Beschreibung
Was geschieht nach dem Tod? – Das Tibetische Totenbuch und der moderne Spiritismus
Dieses Buch bietet einen tiefgehenden Einblick in zwei bedeutende spirituelle Traditionen, die uns aufzeigen können, was uns nach der Schwelle des Todes erwartet: Zum Einen das Tibetanische Totenbuch (Bardo Thödröl), sowie der Spiritismus des 19.Jahrhundert, dessen Praktiken im Grunde auf noch viel ältere, schamanische Praktiken aus alten Zeiten zurückreicht.
- Der Moment des Sterbens, in dem das klare Licht des Geistes erscheint.
- Der “Zwischenzustand der Wirklichkeit”, in dem friedvolle wie auch furchterregende Erscheinungen auftreten können.
- Der “Zustand des Werdens”, in dem die Seele des Verstorbenen sich schließlich einen neuen Mutterschoß sucht.
Obwohl das Tibetische Totenbuch tief in der buddhistischen Ikonographie verwurzelt ist, lässt es sich auch von Leserinnen und Lesern mit anderen spirituellen oder religiösen Hintergründen verstehen und anwenden. Die inneren Erlebnisse, die es beschreibt, ähneln in vielem dem, was Menschen in Nahtodeserfahrungen berichten: ein klares, strahlendes Licht, eine Begegnung mit höheren Wesen – sei es als Buddha, Engel oder archetypische Erscheinung.
Laut tibetischer Auffassung sollte jeder Mensch das Totenbuch einmal gelesen haben: Wer das Tibetische Totenbuch oder eine verständliche Zusammenfassung davon mindestens einmal zu Lebzeiten gelesen hat, sei auf diesen Übergang vorbereitet – und kann auch anderen in dieser Zeit beistehen.
„Wie schwer auch die Verblendungen, wie übel auch die Auswirkungen früheren Karmas sein mögen, so ist es doch unmöglich, dadurch [durch das Lesen des Totenbuches] nicht befreit zu werden. Wenn jedoch einige [auch nach dem Tode] nicht zur Einsicht gelangen, obgleich so viel für sie getan wurde, dann müssen sie in den dritten Seinszustand, den des Werdens, wandern. Deshalb wird ihnen [auch hier] im Einzelnen zur Einsicht verholfen. Im Allgemeinen gilt, wie groß oder gering auch die religiöse Praxis früher gewesen sein mag, so kommt es doch häufig vor, dass man im Sterben zumindest etwas verwirrt wird. Dann gibt es ohne diese ´Befreiung durch Hören´ kein Hilfsmittel zur Erlösung. Wenn bei denen, die [zu Lebzeiten] viel meditiert haben, Geist und Körper sich trennen, dann gewinnen sie einen Zugang zum Sein-an-sich. Diejenigen, die zu Lebzeiten ihre innere Geist-Natur erkannt haben und über spirituelle Übung verfügen, werden eine große Kraft bekommen, wenn ihnen während des Zwischenzustands der Todesstunde das Urlicht erscheint. Aus diesem Grund ist die spirituelle Übung zu Lebzeiten äußerst wichtig. (…)Auch wenn hundert Henker einen verfolgen, so soll man den Sinn dieser Worte nicht vergessen! Da diese Methode doch die ´Große Befreiung durch Hören´ genannt wird, werden selbst jene, die die fünf üblen Maßlosigkeiten begangen haben, sicher die Befreiung erlangen, wenn diese [sie auch nur] mit ihren Ohren hören. Deshalb soll man dieses Buch inmitten der großen Bazaare verlesen und es verbreiten. Auch wenn man es auch nur einmal gehört und die Bedeutung nicht verstanden hat, so wird man sich im Zwischenzustand daran erinnern, ohne auch nur ein einziges Wort zu vergessen, denn zu dieser Zeit ist der Geist viel wacher, so dass einem alles klar erscheint. Aus diesem Grunde soll man diese Lehre zu Lebzeiten den Ohren aller Lebewesen verkünden, an allen Krankenlagern soll man sie lesen, bei den Leichen aller Verstorbenen soll man sie lesen! Überall verbreite man sie! |
Der zweite Teil des Buches widmet sich dem Phänomen des sogenannten “Tukdam”.
Tukdam ist eine einzigartige Praxis des tibetischen Buddhismus: Hochentwickelte Mönche und Praktizierende verweilen nach ihrem Tod in tiefer Meditation. Ihr Geist soll in einem Zustand höchster Klarheit und Bewusstheit bleiben. Während dieses Zustandes zeigt ihr Körper alle Anzeichen eines klinischen Todes – keine Hirnaktivitäten, Atmung und Herzschlag sind vollkommen eingestellt. Dennoch zeigen ihre Körper keinerlei typische Zeichen der Verwesung: Er bleibt frisch, ohne Geruch oder Verfall, oft mit friedvollem Ausdruck und in Meditationshaltung, sehen sogar meist gesünder und frischer aus, als selbst noch zu Lebzeiten. Der extremste Fall eines solchen “Tukdam” währt nun seit fast 100 Jahren.
Tukdam wird als Zeichen vollendeter geistiger Praxis und bewusster Loslösung vom Körper verstanden. Die Praxis ist selten und wird fast ausschließlich bei erfahrenen Meditierenden beobachtet. In der Gemeinschaft wird der Körper während des Tukdam mit großem Respekt behandelt, da angenommen wird, dass der Verstorbene weiterhin spirituelle Kraft ausstrahlt.
Auch die Wissenschaft ist fasziniert: Neurowissenschaftler und Mediziner untersuchen das Phänomen, doch eine eindeutige Erklärung für die verzögerte Verwesung gibt es bislang nicht. Tukdam bleibt damit ein Grenzphänomen zwischen Spiritualität und Biologie, das die gängigen Vorstellungen von Leben und Tod herausfordert und neue Perspektiven auf das Bewusstsein eröffnet.
Erst viele Jahrhunderte nach dem Tibetanischen Totenbuch später entstand in Europa und Amerika der Spiritismus, eine religiös-philosophische Bewegung, die den Kontakt zu Verstorbenen durch Medien und Séancen suchte. Ziel war es, Beweise für ein Weiterleben nach dem Tod zu liefern und moralische sowie philosophische Lehren aus der „Geisterwelt“ zu empfangen. Allan Kardec (1804–1869) gilt als ein Begründer des modernen Spiritismus: Mit Werken wie „Das Buch der Geister“ systematisierte er die Lehren, ordnete die Jenseitsvorstellungen und betonte ebenfalls die Weiterentwicklung der Seele durch wiederholte Erdenleben.
Zentrales Anliegen war es, Beweise für ein Weiterleben der Seele zu liefern – und daraus moralische wie spirituelle Lehren abzuleiten. Die Geistwesen betonten immer wieder: Der Tod ist kein Ende, sondern ein Übergang.
Im dritten Teil des Buches werden schließlich ausgewählte Protokolle aus Sitzungen der Pariser spiritistischen Gesellschaft wiedergegeben, in welchen Geistwesen, aus dem Jenseits, über ihre Eindrücke und Erfahrungen berichten.
Dabei handelte es sich mitunter um ehemalige Mitglieder dieser Vereinigung, die sich bereit erklärten, nach ihrem Tod eine solche Kommunikation anzustreben und von ihrem Aufenthaltsort zu berichten.
Dieses Buch ist ein Dokument einer geistigen Brücke in das Jenseits. Sowohl durch die Beschreibungen des Tibetanischen Totenbuches, als auch durch die Protokolle der Gespräche mit Verstorbenen entsteht das faszinierende Bild eines nachtodlichen Zustands, der für immer noch eines der letzten und größten Geheimnisse zu sein scheint – und uns doch näher ist, als wir glauben.
Im ersten Band "Jenseits der Geburt - Kinder berichten von ihren früheren Leben" widmen wir uns den Erzählungen lebender Menschen, indem Kinder von ihren vergangenen Leben berichten, und darüber hinaus, von ihrer Todeserfahrung und sogar der Zeit zwischen ihrem Tod und ihrer Wiedergeburt. Sie berichten davon, wie und auf welche Weise sie ihre zukünftigen Eltern fanden. Manche dieser Berichte weisen erstaunliche Parallelen zu dem auf, was im Tibetanischen Totenbuch geschildert wird. Dr. Jim Tucker ist ein US-amerikanischer Kinderpsychiater und Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der University of Virginia. Er gilt als einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Reinkarnationsforschung, insbesondere in Bezug auf Kinder, die von Erinnerungen an frühere Leben berichten. Tucker führt die Arbeit seines berühmten Vorgängers Dr. Ian Stevenson fort, der diesen Forschungszweig in den USA begründete und mit dem er eng zusammenarbeitete. Allan Kardec, geboren als Hippolyte Léon Denizard Rivail (1804–1869), war ein französischer Pädagoge, Wissenschaftler und der Begründer des modernen Spiritismus. Sein Lebensweg war geprägt von einer außergewöhnlichen intellektuellen Neugier, einer tiefen Rationalität und einer bemerkenswerten Fähigkeit, Wissenschaft, Philosophie und Spiritualität miteinander zu verbinden.Dies ist ein Band einer zweiteiligen Reihe
Im zweiten Band "Jenseits der Schwelle - Das Tibetanische Totenbuch und andere Berichte aus dem Zwischenzustand" schließlich wird das Tibetanische Totenbuch selbst wiedergegeben - und dieses Mal werden uns zudem die Verstorbenen selbst über ihre Erfahrungen aus der Zwischenwelt und dem Reich jenseits des Todes berichten.Reinkarnationserinnerungen bei Kindern - Die Foschungen von Ian Stevenson und Dr. Jim Tucker
Tucker untersucht seit Jahrzehnten systematisch Berichte von Kindern aus aller Welt, die detaillierte Aussagen über ein angeblich früheres Leben machen. In seinem Buch „Kinder erinnern sich“ präsentiert er zahlreiche spektakuläre Fälle, die er wissenschaftlich prüft und dokumentiert. Dabei legt er Wert auf Plausibilität und überprüfbare Details – etwa Namen, Orte oder Todesumstände, die sich unabhängig bestätigen lassen. Insgesamt wurden im Rahmen der Forschungsgruppe mehr als 3.000 Fälle untersucht.
Typischerweise beginnen die Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren, von ihren Erinnerungen zu berichten. Tucker und sein Team konnten keine psychischen Auffälligkeiten bei diesen Kindern feststellen; im Gegenteil, sie sind oft sehr intelligent und sprachgewandt. Die Erinnerungen verblassen meist, sobald die Kinder älter werden und sich intellektuell weiterentwickeln.
Seine Arbeit ist durch eine kritische, wissenschaftliche Herangehensweise geprägt, die sowohl Skeptiker als auch Gläubige anspricht. Tucker betont, dass die Vielzahl und Detailgenauigkeit der Fälle Zufall als Erklärung unwahrscheinlich machen.Allan Kardec und der Spiritismus des 19. Jahrhundert
Kardec wuchs in einem gebildeten Elternhaus auf und erhielt seine Ausbildung an der renommierten Pestalozzi-Schule in der Schweiz, was sein Denken nachhaltig prägte. Schon früh setzte er sich für eine Bildung ein, die Vernunft und freien Willen betont – Prinzipien, die später auch in seiner spiritistischen Lehre zentral wurden. Als Lehrer, Übersetzer und Autor veröffentlichte er zahlreiche Werke zu Mathematik und Naturwissenschaften, bevor er sich ab 1855 ganz der Untersuchung spiritueller Phänomene widmete.
Seine Persönlichkeit zeichnete sich durch logische Strenge, methodisches Arbeiten und einen unerschütterlichen Glauben an die Verbindung von Intellekt und Mitgefühl aus. Kardec war zurückhaltend im persönlichen Umgang, aber von großer innerer Festigkeit und Ausdauer – Eigenschaften, die ihm halfen, Widerstände zu überwinden und die spiritistische Bewegung weltweit zu verbreiten.
Der von Kardec begründete Spiritismus des 19. Jahrhunderts verstand sich als experimentelle Wissenschaft, Philosophie und moralische Lehre zugleich - und wurde zu einer wahren Volksbewegung des vitkorianischen Zeitalters, quer durch alle Schichten, aber insbesondere der intellektuellen Elite.
Zentral war die Kommunikation mit „höheren Geistern“ durch Medien, deren Botschaften Kardec systematisch sammelte und ordnete. Er legte Wert darauf, dass der Spiritismus nicht auf Einzelmeinungen, sondern auf der Übereinstimmung vieler Geisterbotschaften aus verschiedenen Ländern und durch eine Vielzahl von sorgsam ausgesuchten Medien beruhe. Die Lehre umfasst die Existenz einer geistigen Welt, die Reinkarnation und die stufenweise moralische Entwicklung der Seele, stets mit dem Ziel der Vervollkommnung.
Kardecs Werke wie „Das Buch der Geister“ und „Das Buch der Medien“ wurden bis heute in viele Sprachen übersetzt und beeinflussten Millionen Menschen, insbesondere in Frankreich und Brasilien. Seine Werke sind bis heute als Standardwerke des Spiritismus bekannt.
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