Beschreibung
Die Geschichte besagt, dass Frederick Spence Oliver das Buch “Phylos, der Tibeter” nicht selbst geschrieben habe, sondern dass es ihm, in einem Zeitraum von drei Jahren, durch automatisches Schreiben und von einem Geistwesen namens Phylos übermittelt wurde, welcher behauptete, in einer früheren Inkarnation auf Atlantis gelebt zu haben. Der sehr umfangreiche Text soll im Laufe von drei Jahren übermittelt worden sein, wobei Oliver selbst nur als Medium diente.
Frederick Spence Oliver wurde am 28. Mai des Jahres 1866 in Washington D.C. geboren und stellte das folgende Buch im Jahre 1886, also im Alter von 20 Jahren fertig, wobei der Schreibprozess mehrere Jahre dauerte. Er begann das Werk mit 17.
Es wurde schließlich erst 1905, sechs Jahre nach seinem Tod im Jahre 1899, von seiner Mutter Mary Elizabeth Manley-Oliver veröffentlicht. Oliver verstarb kurz nach Fertigstellung der endgültigen Fassung dieses Buches. Er wurde nur 33 Jahre alt. |
Obwohl die Authentizität der Geschichte von Phylos und der medialen Entstehung des Buches selbstverständlich ungesichert bleibt und daher natürlich auch angezweifelt werden darf, bliebe es auch ohne diesen Umstand ein ganz erstaunliches Werk, das eine einzigartige Perspektive auf die spirituelle Geschichte der Menschheit bietet.
Das für mich faszinierende an diesem Text ist der Umstand, dass seine Entstehung begann, als Frederick Spence Oliver gerade einmal 17 Jahre alt war. Anbetracht dieses jungen Alters und der Zeit, in welcher er lebte (viele der in diesem Buch erwähnten Erfindungen, wie etwa “Überträger von Bild und Ton ohne Kabel”, gab es damals noch gar nicht – heute aber schon) empfinde ich dieses Werk als bemerkenswert. Selbst wenn der Inhalt nicht einem tatsächlichem Channeling entspringen sollte, ist und bleibt es ein beachtenswerter Text und eine beträchtliche literarische Leistung.
Im ersten Buchteil liest man die Geschichte eines jungen Atlanters, der mit viel Ehrgeiz versucht, eine wichtige Person seines Land zu werden und in der atlantischen Hierarchie aufzusteigen. Er beschreibt den sagenhaften, verlorenen Kontinent Atlantis, die Technologie der Atlanter, ihr politisches System und vieles mehr.
Doch Phylos begeht schließlich einen schwerwiegenden Fehler, den er, Tausende von Jahren später, wiedergutmachen muß.
Im zweiten Buchteil wird der ehemals junge Atlanter im Amerika des 19. Jahrhundert wiedergeboren. Als Goldgräber Walter Pierson lernt er einen chinesischen Adepten kennen, der ihn mit in die Berge führt und ihm dort einen geheimen Tempel offenbart. Von dort aus bewirkt er Astralreisen ins Jenseits und zur Venus. Hier lernt er sehr viel über die göttliche Natur, die göttlichen Gesetze und deren Anwendung. Auch trifft er dort seine Schwesterseele, die auf ihn wartet, denn er muß erst den Fehler wiedergutmachen, der auf Atlantis seinen Anfang nahm.
Im dritten Buchteil schließlich blicken sie gemeinsam auf ihre Vergangenheiten zurück und erklären die geheimen Wege des Himmels.
Dieses Werk vereinigt spirituelle Lehren, esoterisches Wissen und fantastische Erzählungen über die angeblichen zivilisatorischen Errungenschaften der Atlanter, die für uns heute unglaublich klingen mögen.
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"In den Tagen des Zweifels, des Materialismus und sogar des Atheismus braucht es allen Mut, den ich aufbringen kann, um mich in klaren, unzweifelhaften Worten auszudrücken, wie es das folgende Buch „Phylos der Tibeter“ tut, das eine wahre Offenbarung ist. Ich weiß, dass ich nicht der Autor bin, sondern dass eine mysteriöse Person — wenn Sie, lieber Leser, sie so nennen möchten —, ein Eingeweihter des Okkulten dieses Universums, der Autor ist. Dies wird für Sie besser verständlich, sobald Sie dieses Buch gelesen haben. Das ist eine Tatsache. Das Buch wurde mir, einem einfachen Jungen, offenbart. Ein Junge, dessen Eltern in solchem Maße nachsichtig mit ihm waren, dass es ihm erlaubt war, sich in fast allen Dingen frei entscheiden zu können. Es mangelte mir nicht am Interesse zu lernen, jedoch an Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit und Energie, so dass ich nur kleine Erfolge in der Schule hatte und so von meinen Lehrern als „dumm und faul“ eingestuft wurde. Kurz nach meinem siebzehnten Lebensjahr nahm „Phylos“ sich meiner an, um aus mir sein Instrument für die Welt zu machen und mir Einblicke in tiefe Lehren zu gewähren, was mich mit großem Stolz erfüllte.
"1883 — auf den inspirierenden Gipfeln des Mount Shasta begann der Autor ("Phylos") mit der Botschaft. Merkwürdigerweise fing er mit dem ersten Kapitel des zweiten Buches an. Andere Kapitel, frühere oder spätere, folgten. Manchmal wurden mir in Intervallen von wenigen Wochen oder sogar Monaten nur ein oder zwei Blätter übermittelt und ein anderes Mal 80 Seiten auf einmal in wenigen Stunden. Ich wurde von meinem Mentor mitten in der Nacht geweckt und schrieb im Lampenschein, manchmal auch ganz ohne Licht in der Dunkelheit. Wie ich mich erinnere, war 1886 die Hauptarbeit getan. Dann ließ er mich alles unter seiner Kontrolle verbessern, und auch hier war das Arbeiten mit ihm so unberechenbar wie zuvor. Tatsächlich war es so, als hätte ich mich auf das Channeling bereits vorbereitet, als er mir zum ersten Mal diktierte, und es war egal, was zuerst geschrieben wurde, Hauptsache es wurde alles geschrieben.
Atlantis war ein mystisches Inselreich, das Platon, der Schüler von Sokrates, in Timaios und Kritias als erstes erwähnte und beschrieb. Ihm zufolge wurde die Kunde von Atlantis aus Ägypten mitgebracht, wo er von einem Priester der Göttin Neith erfahren habe. Der Priester habe ihm die Mitteilungen aus jahrtausendealten Schriften übersetzt. An mehreren Stellen lässt Platon betonen, dass seine Geschichte nicht erfunden ist, sondern sich tatsächlich so zugetragen habe. Die Insel lag laut Platon zwischen Südamerika und Afrika. Auch die Aussagen des weltberühmten Sehers Edgar Cayce über Atlantis decken sich auf erstaunliche Weise mit archäologischen Funden und dem Inhalt verschiedener Sagen.Aus dem Vorwort zu diesem Buch, geschrieben von Frederick Spence Oliver selbst:
Ich verfügte nicht über eine solide Bildung, wie sie allgemein erwartet wird, noch interessierte ich mich für religiöse Trends. Was Phylos an mir schätzte, war meine Bereitwilligkeit, meine außerordentliche Liebesfähigkeit und meinen reinen Geist.
Im ersten Jahr lehrte mich mein okkulter Meister die Telepathie, und da mein Geist erfüllt war von den vielen neuen Eindrücken, die er mir bescherte, schenkte ich meiner Umwelt keine Beachtung mehr. Ich arbeitete und lernte automatisch und blendete dabei alle äußeren Eindrücke aus. Mein Vater war fest entschlossen meinen „nahenden Wahnsinn“, wie er es nannte, zu stoppen. Ich hatte es vermieden, ihm von meinen Gesprächen mit meinem mystischen Lehrer zu erzählen, den ich selbst nur einige Male gesehen hatte. Doch ich ergab mich dem elterlichen Druck und erzählte von meinem himmlischen Geheimnis. Zu meiner großen Überraschung machten sie sich nicht lustig über mich, und nach einer langen Unterhaltung mit meinen Eltern, äußerten sie den Wunsch, den mysteriösen Fremden auch hören zu wollen. Dazu war er nicht bereit, aber er erlaubte mir, seine Worte und Reden an sie zu übermitteln, und mit der Zeit wurde ich so perfekt in der Telepathie, dass ich fast gleichzeitig mit ihm die Worte aussprach, die er zu mir sagte. Der Kreis zuhause wurde geschlossen, zuerst mit meinen Eltern, W. S. Mallory (nun in Cleveland, Ohio), mir selbst als Vermittler und Phylos als Lehrer. Später kamen Mrs. S. M. Pritschard und Mrs. Julia P. Churchill hinzu. All dies fand in Yreka, Siskiyou County, Kalifornien, in den frühen Achtzigern, als das Channeling begann, statt. Und es wurde 1886 in Santa Barbara County, Kalifornien, beendet."Über die Niederschrift
Zweimal wurde dieses Werk verbessert, zweimal ließ er mich, ohne dass ich damit rechnete, das Channeling überarbeiten, und das von hinten nach vorne. Es wurde so durcheinander übermittelt, dass ich teilweise noch nicht einmal wusste, um was es sich handelte. Einmal geschah es sogar, dass er mich nach über zweihundert Seiten bat, das Ganze zu verbrennen. Ich tat es. Heute, nachdem das Buch fertig ist, habe ich eine leise Ahnung, warum er mich die Seiten zerstören ließ, doch gesagt hat er es mir nie."