Beschreibung
Unseren Augen verborgen leuchtet diese Welt wie ein ständiges Feuerwerk. In einer Zeit, in der Wissenschaft und Mystik noch eng miteinander verwoben waren, machte der Chemiker, Forscher und Industrielle Karl Ludwig Friedrich Freiherr von Reichenbach eine faszinierende Entdeckung, die sein Leben veränderte:
Er wurde aufmerksam auf die Existenz einer alles durchdringenden, unsichtbaren Kraft, die er „Od“ nannte – eine Kraft, die als ein inneres Leuchten aus allen Körpern, aus allen Elementen der Natur dringt und für das sensitive Auge sichtbar ist. Je stärker das Wirken dieser Od-Kraft, desto stärker auch das Leuchten und die Lichterscheinungen, die es generiert. In empirischen Versuchen legte Reichenbach dar, wie Sensitive dieses Od-Leuchten in völliger Dunkelheit an den Händen und Fingerspitzen, ja selbst bei Pflanzen, Blüten und Blättern wahrnehmen und dadurch sogar die Pflanzenarten bestimmen konnten! Auch von Magneten, Metallen und ganz besonders von Kristallen geht dieses Leuchten aus. Mehr als zwei Jahrzehnte lang und mit Hilfe von vielen Hunderten von Freiwilligen erforschte Reichenbach fortan dieses Phänomen mit begeisterter Akribie und unermüdlich veränderten Versuchsanordnungen. Diese Versuche, von unermüdlicher Neugier getrieben, sowie die Berichte seiner Probanden eröffnen eine völlig neue Sicht auf die Natur – und warfen Fragen auf, die bis heute faszinieren: Gibt es Kräfte, die wir nicht messen, aber vielleicht spüren oder sehen können? Sind wir tatsächlich von einem unsichtbaren, leuchtenden Energiefeld umgeben, das alles durchdringt, aus allem erstrahlt und alles miteinander verbindet? Die vorliegenden Schriften Reichenbachs, präsentiert in zwei Bänden, enthalten Auszüge aus seinen wichtigsten Schriften zur Od-Kraft, zu den Leuchterscheinungen und den wundersamen Ausstrahlungen aller Dinge, in einer modernen, verständlichen Sprache.
Hier einige Einblicke in die Wunderwelt, die Reichenbachs Forschung uns eröffnet:
- An den Polen von Kristallen offenbart sich das Od als farbiges Licht.
- Sonne und Mond transportieren odische Kräfte.
- Pflanzen, Tiere und Menschen strahlen Od aus. Berühren sich Menschen gegenseitig, kann die Od-Strahlung verstärkt werden.
- Sogar Blumen leuchten in der Dunkelheit und können von Sensitiven erkannt und sogar bestimmt werden.
- Chemische Prozesse: Chemische Reaktionen, Verdampfung, Gärung und Fäulnis sind weitere, teils augenblicklich aufflammende Od-Quellen. Selbst das Öffnen einer Champagnerflasche im Dunkeln offenbart ein leuchtendes Schauspiel.
- Schall und klingende Körper werden leuchtend und verbreiten eine lichte Helle. Schall kann sogar Od auf Wasser übertragen.
- Reibung erzeugt Od, was sich in Leuchterscheinungen und fühlbaren Empfindungen äußert. Sogar das Schütteln von Flüssigkeiten in verschlossenen Gefäßen kann zum Leuchten führen.
- Od ist leitbar und besitzt eine duale Natur mit positiven und negativen Ausprägungen, die jeweils dem sensitiven Auge eine unterschiedliche Farbe aufweisen (rötlich und bläulich).
Die Entdeckungen Reichenbachs werfen ein neues Licht auf Phänomene wie den tierischen Magnetismus (Mesmerismus), den er als eine Anwendung der Od-Kraft in der Heilkunst versteht.
Die wertvollen Belehrungen und Unterweisungen geben auch wertvolle Einblicke in die hermetischen Gebote, die eine ethische und spirituelle Orientierung für den Weg des Adepten bieten. Durch die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischen Übungen ermöglicht dieses Buch dem Leser, die Prinzipien des hermetischen Weges tief zu verstehen und jeden Tag im eigenen Leben umzusetzen.
Reichenbach stieß in seinen Forschungen auf Hinweise zu einer alles durchdringenden Kraft, die er, in Ermangelung einer besseren Bezeichnung, “Od” nannte (ein Wortkonstrukt, das er von lat. vado bzw. altnordisch vada, “ich gehe schnell, ich eile dahin, ströme fort”, sowie dem Gottesnamen Odin, welcher die alles durchdringende Kraft bezeichnet, ableitete).
Die von Reichenbach so genannte “odische Lohe” (Lohe, alter deutscher Ausdruck für “Flamme”) ist nicht mit der Od-Kraft (der universellen Lebenskraft) direkt gleichzusetzen – aber es scheint eine innige Wechselwirkung zu bestehen: Je stärker die Wirkung der Lebenskraft, desto ausgeprägter ist auch diese Lohe. Sie begleitet scheinbar die Wirkung der Lebenskraft oder des Prana so untrennbar, wie erwärmte Luft oder Rauch das Feuer und bietet so, dem entsprechend sensitiven Menschen, eine gewisse Beobachtungsmöglichkeit der Wirkungen der Lebenskraft, ohne hellsichtig sein zu müssen. Die Lohe ist, wie Reichenbach schreibt, nicht das Od selbst, nicht das Bewegung erteilende Prinzip, nicht die Kraft, die sie beherrscht, sondern ein davon ausgehender Impuls auf die Materie. Hierzu gibt Reichenbach explizit Experimente und Versuche an, die jeder selbst durchführen kann.
Was sich aus den Schriften und Experimenten von Reichenbach, wie auch von Franz Anton Mesmer, immer wieder herausstellt, ist, dass es sogenannte Sensitive zu geben scheint, Menschen, die eine angeborene, gesteigerte “Leitfähigkeit” in Bezug auf natürliche Magnetismen und Naturströme besitzen. Anders könnte man sich auch das weltweit und seit Ewigkeiten bekannte Phänomen des Wünschelrutengehens (und der unterschiedlich starken Wirkung der Rute bei verschiedenen Menschen) nicht erklären. Reichenbachs und auch Mesmers Versuche werden ebenso möglicherweise ein aufschlussreiches Licht über das Auftreten der beiden Pole (elektrisches und magnetisches Fluid nach Franz Bardon), sowie dessen Angaben über die diversen magnetischen Ladungen der einzelnen Partien des menschlichen Körpers usw.
Untersucht wird in diesen beiden Bänden das Verhalten der Od-Kraft in festen Körpern oder Flüssigkeiten, an Oberflächen, Spitzen und Kanten von Gegenständen, in Kristallen, Magneten, Stoffen und Metallen, sowie die verschiedensten Stoffe und ihre Leitfähigkeit und Durchgängigkeit für das Od bzw. die odische Lohe. Und dies alles schließlich auch am menschlichen Körper: Finger, Hände, Atem, Mund, Augen. Ebenso die Auswirkung der Himmelsrichtungen und des Erdmagnetfeldes auf die Od-Kraft, sowie Auswirkung von Schall, Wärme, Sonnen- und Mondstrahlen, Reibung, Luftbewegung und vieles mehr auf die Od-Kraft. Die beiden Pole der Od-Kraft (positiv und negativ) und die Farben ihrer Ausstrahlung.
Reichenbach untersuchte und verglich akribisch schlichtweg alles. In Bezug auf all dies schildert Reichenbach in dieser Schrift seine unermüdlichen, vielfältigen, spannenden und faszinierenden Experimente.
In diesen Briefen/Vorträgen vertieft Reichenbach seine Experimente und gibt viele weitere an.
Ganz besonders auch geht Reichenbach auf das Naturell des od-sensitiven Menschen ein. Eine äußerst erhellende Lektüre, in der sich mancher wiedererkennen dürfte. Und mehr noch: Symptome, die man heute vielleicht nur allzu schnell und leichtfertig mit pathologischen Etiketten versehen würde, können, nach Reichenbachs Erklärungen und Erfahrungen, ganz einfach die Ursache haben, dass der betreffende Mensch “od-sensitiv” ist. Also eine äußerst sensible Veranlagung auf die Od-Kraft (Lebenskraft, Bio-Magnetismus) und eine gesteigerte Feinheit der Nerven mitbringt. So zeigen nach Reichenbach od-sensitive Menschen unter anderem folgende Symptome, Eigenheiten und Eigenschaften:
- Sie nehmen ihre Umwelt und alle Erfahrungen intensiver und empfindlicher wahr.
- Od-Sensitive verfügen laut Reichenbach über eine besonders ausgeprägte Empfindlichkeit der Sinne. Sie nehmen feine Reize wahr, die anderen Menschen entgehen.
- Sie lassen sich nicht gerne berühren, oder zumindest nur von wenigen, ausgewählten Personen. Sie empfinden, da hochsensitiv für Od, Berührungen und Blicke als intensiv, durchdringend und deshalb oft als unangenehm.
- Sie suchen Ruhe und Abgeschiedenheit. Diese Menschen bevorzugen häufig die Stille und meiden laute, hektische Umgebungen.
- Sie besitzen eine Vorliebe für natürliche Stoffe wie Holz, Wolle oder Seide, da sie diese als weniger “störend” empfinden.
- Sie empfinden grelles Licht, laute Geräusche oder starke Gerüche als unangenehm oder sogar schmerzhaft.
- Sensitive leiden oft darunter, dass ihre Wahrnehmungen von der Umwelt nicht ernst genommen oder als Einbildung abgetan werden.
Diese Texte erzeugen eine starke Motivation in Bezug auf das Training der Lebenskraft. Denn zum einen führen sie wieder vor Augen, wie nah uns die Lebenskraft im Alltag und in allen Dingen ist und wie leicht sie zu beeinflussen ist – auch wenn nicht-sensitive Menschen sie (ohne ein entsprechendes Training) nicht immer wahrnehmen können. Durch Reichenbachs Schriften lernen wir wieder “die Augen zu öffnen” und die Welt um uns herum als magisch wahrzunehmen. Und zum anderen zeigen uns Reichenbachs Versuche, wie einfach alles ist. Es braucht keine Hochtechnologie und keine komplizierten Geräte oder Techniken zur Beeinflussung der “Lohe” und der Lebenskraft überhaupt. Sondern sie folgt ganz einfachen Gesetzmäßigkeiten.
“Man kann einen beliebigen Körper, ein Stückchen Holz, einen Bimsstein, ein kleines Buch, mit Od unipolar positiv laden, indem man es einige Minuten zwischen den linken Fingerspitzen herumdreht. Eine sensitive Person, der man es jetzt gibt, wird es in ihrer linken Hand nicht nur lauwarm fühlen, sondern auch im Finstern sein natürliches Leuchten um ein Vielfaches verstärkt finden. Es hat also odische Ladung empfangen.” |
“Die Leuchtkraft der Pflanzen, wenigstens der Blüten, steigt und fällt mit ihrer Lebenskraft. Eine schöne Dahlie brachte ich Fräulein Azmannsdorfer ins Dunkle. Sie fand sie prachtvoll leuchtend. (…) Eben dieselbe hatte sich ein andermal eine Handvoll Blumen aus dem nahen Wald geholt und sie zu Hause ins Wasser gestellt. Es waren meist Primeln, Orobus vernus, einige Orchis pallens, Hepatica nobilis, Scylla bifolia und andere Erstlinge des Wiener Frühlings. In der ersten Nacht sah sie den ganzen Strauß schön leuchtend. In der zweiten Nacht leuchtete er noch immer, aber viel schwächer; in der dritten nur noch trübe und in der vierten sah sie ihn gar nicht mehr.” |
Als Chemiker, Industrieller und Schlossherr in Cobenzl bei Wien experimentierte Reichenbach so intensiv, dass er den Beinamen „Zauberer vom Cobenzl“ erhielt. Doch sein wissenschaftlicher Ehrgeiz führte ihn in unbekannte Gefilde: Ab 1841 widmete er sich der Erforschung einer von ihm postulierten neuen Lebenskraft namens „Od“. Er beschrieb sie als eine dem Magnetismus ähnliche, alles durchdringende Kraft, die sich physikalisch nicht messen lasse, aber von besonders begabten Menschen, sogenannten „Sensitiven“, als schwache Lichterscheinungen wahrgenommen werden könne. Seine „Odlehre“ polarisierte die wissenschaftliche Welt.
Diese Biografie enthüllt das faszinierende Porträt eines Mannes, der zwischen industriellem Erfolg und der Suche nach den verborgenen Kräften der Natur wandelte – ein Pionier der Chemie und ein Grenzgänger der Wissenschaft, dessen Erkenntnisse bis heute Staunen hervorrufen.
Karl von Reichenbach starb 1869 in Leipzig. 1911 wurde in Wien eine Straße nach ihm benannt. Seine Meteoritensammlung ist noch heute in Tübingen zu besichtigen.Karl Freiherr von Reichenbach
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