Das Heilen mittels der Lebenskraft ist unglaublich einfach. Wir alle machen es im Alltag sogar oft rein instinktiv: Wenn wir unsere Hand auf eine erkrankte Stelle unseres eigenen oder eines anderen Körpers legen, berühren, streicheln oder massieren. Ja sogar berührungslos vermag alleine bereits unsere geistige und seelische, aufrichtige Aufmerksamkeit und die entsprechende Intention zu heilen. Und dies ist das ganze Geheimnis: Die Zauberworte heißen “seelische Öffnung” und “Intention”. Sind diese beiden Faktoren gegeben, dann beginnt die Lebenskraft bereits zu fließen – nämlich in den Fokus unserer geistigen Aufmerksamkeit.
Es ist also viel weniger eine Sache der bestimmten Technik – sondern die eigentlichen Probleme liegen in der Tat viel mehr woanders. Nämlich vor allem erst einmal in dem Umstand der Menge an Lebenskraft, über welche wir selbst verfügen. Über je mehr Lebenskraft wir selbst verfügen, umso mehr können wir auch auf andere übertragen, bzw. werden erst dann überhaupt größere Effekte bei der tatsächlichen Heilung von Krankheiten überhaupt zu verzeichnen sein. Andernfalls wirken unsere Berührungen lediglich wohltuend und temporär etwas lindernd. Es ist also von großer Wichtigkeit und größtem Vorteil, dass wir unsere Quantität an permanent verfügbarer Lebenskraft erhöhen.
Dies nicht nur, um unsere eigenen Heilenergien automatisch mit zu stärken. Sondern auch noch für einen weiteren, ebenso wichtigen Umstand: Die Lebenskraft, Qi, besitzt die Tendenz, stets “vom Yang (der Fülle) zum Yin (der Leere) zu strömen”. Damit folgt auch die Lebenskraft tendenziell dem osmotischen Prinzip, ähnlich wie wir es vom Wasserhaushalt in allen biologischen Zellen her kennen: Miteinander verbundene aber ungleich gefüllte Kammern werden einander ausgeglichen. Und dies bedeutet für unseren Alltag: Die einen Menschen fühlen sich nach dem Beisammensein mit bestimmten Menschen wie aufgeladen – und die anderen möglicherweise ausgebrannt. Füllen wir unsere Lebenskraft nicht regelmäßig wieder auf – zum Beispiel durch ein adäquates Training der Lebenskraft – dann kann es sein, dass wir irgendwann, verausgabt von Beruf, manchen Krankheiten und dem menschlichen Miteinander, in eine gefährliche Schieflage geraten. Ein Burn-Out-Syndrom kann dann die Folge sein. Ganz besonders beachtenswert ist dieser Umstand für all jene, welche in sozialen bzw. Pflegeberufen tätig sind.
Ist der Speicher der eigenen Lebenskraft erst einmal erschöpft (was natürlich Jahre dauern kann, aber eben schließlich mit einem richtigen, solchen Burnout quittiert wird), ist die Lage bereits problematisch, eine Therapierung aufwändig und nur mit großen Einschnitten bzw. Lebensveränderungen effektiv zu meistern. Besser ist es, es nicht so weit kommen zu lassen. Solange man jung ist (bzw. wir noch keine Verausgabung fühlen), denkt man nicht an eine solche energetische Vorsorge. Das Erwachen kommt meist erst dann, wenn man entweder älter wird oder eben durch andere, zusätzliche Umstände irgendwann erkennen muss, dass die eigene Energie eben doch nicht unendlich ist.
Und hierin liegt ein weiteres großes Problem beim Heilen mit der Lebenskraft: Nicht zuletzt motiviert durch eine oft zu rosarote Esoterik-Literatur, welche mögliche Probleme öfters gerne mal ausblendet, ist vielen nicht bewusst, dass jeder Versuch einen anderen zu heilen immer auf Kosten der eigenen Lebenskraft geht – solange man nicht ganz bewusst weiß, wie man diese Gefahr umgehen kann. Man merkt dies nicht bei einem oder wenigen Patienten, nicht nach einigen Tagen oder Wochen – fährt man aber so fort und insbesondere dann, wenn man sehr viele Patienten behandelt, dann kann man eines Tages große Probleme bekommen. Nicht wenige Heiler sterben relativ früh (z.B in den Fünfzigern ihres Lebens), was auch an einer solch unsachgemäßen Verausgabung der eigenen Lebenskraft liegen mag.
Die drei wichtigsten Merkregeln um diese Gefahr zu umschiffen sind diese:
1. Sorge, mittels eines adäquaten, effektiven Trainings der Lebenskraft, dafür, dass Du stets über ausreichend Lebenskraft verfügst bzw. idealerweise das eigene Energieniveau immer größer wird. Dies wird vor allem durch die Lebenskraftatmung auf einem fortgeschrittenen Niveau erreicht. Wer heilerisch tätig sein möchte, der muss -unbedingt- täglich, regelmäßig und intensiv genug üben. In der Regel ist vor einer mehrjährigen (täglichen!) Praxis des Lebenskrafttrainings nicht an ein professionelles Heilen zu denken. Außerordentlich wichtig ist es auch, dass hierbei permanent und zu jeder Zeit die Lebenskraft in ausreichender Stauung und Menge im eigenen Organismus verfügbar ist. Bei einem fortgeschrittenen Training der Lebenskraft hat man bereits eine entwickelte Wahrnehmung über die entsprechend Empfindung einer solchen ausreichenden Füllung des Körpers mit Lebenskraft. Mehr über dieses wichtige Thema findet der Interessierte im 3. Band des “Kompendiums der universalen Lebensenergie”, sowie in den ersten beiden Bänden (über die Wichtigkeit des “Soll-Wertes”).
2. Beim Heilen mit der Lebenskraft sollte man nicht die Energie des eigenen Körpers benutzen, sondern die Energie direkt aus dem Universum ziehen und mittels der Vorstellung direkt von dort als Quelle, über die eigenen Hände und schließlich in den Körper des Patienten übertragen. So vermeidet man Verausgabung. Mehr darüber findet der Interessierte in Franz Bardons hermetischem Standardwerk “Der Weg zum wahren Adepten” beschrieben.
3. Eine weitere Gefahr ist den Allermeisten leider unbekannt: Die Lebenskraft ist “informationsbegabt” und besitzt die Tendenz, jede mögliche Information oder Färbung anzunehmen. Diese Eigenschaft bezeichnet man auch als “Influenzierungsfähigkeit” oder -Bereitschaft der Lebenskraft. Und sie läßt sich ebenso für viele nützliche Techniken anwenden. Allerdings muss man diese Eigenschaft oder Gesetzmäßigkeit eben auch beim Heilen beachten. Sobald die Lebenskraft von einem Organismus aufgenommen wurde, wird sie als “Biomagnetisches Od” bezeichnet und sie färbt sich dabei mit den körperlichen, seelischen und geistigen Informationen bzw. Eigenschaften ihres Trägers. Überträgt man nun die Energie aus dem eigenen Körper (und nicht aus dem “Universum”) überträgt man immer auch Biomagnetisches Od und damit persönliche Eigenschaften. Dies ist nicht professionell – denn keiner von uns ist ohne Sucht, Schwäche und Tadel. Noch dazu geschieht bei einem Übertragungsprozess eine solche Influenzierung auch bis zu einem gewissen Grade immer gegenseitig, d.h. auch der Heiler wird vom Patienten beeinflusst. Diesen Umstand sollte man im Bewusstsein behalten und eben erst Recht dementsprechend “sauber” und ebenso hygienisch vorgehen wie schon bei allen körperlichen Dingen – ein Arzt behandelt ja auch nicht all seine Patienten ohne Schutzhandschuhe bzw. Reinigung und Desinfektion. Eine Influenzierung findet nicht statt, die Energie aus dem Universum als Quelle anstatt aus dem eigenen Körper gezogen wird (was aber eine gewisse, geschulte Imaginationsfähigkeit voraussetzt). Mehr über dieses faszinierende Thema findet der Interessierte wie gesagt im Bardons Werk, und auch im 3. Band des Kompendiums der universalen Lebenskraft wird darauf eingegangen.